Ein Paar, eine Familie oder ein Team wird als ein "System" angesehen, in dem sich die einzelnen Mitglieder mit ihren Aktionen und Reaktionen gegenseitig beeinflussen.
In diesem Zusammenspiel gewöhnen wir uns bestimmte Verhaltensmuster an.
Sie prägen uns und beeinflussen noch heute unseren Umgang mit anderen Menschen – in guter oder auch weniger guter Weise.
Die weniger guten Muster können sich störend auf Beziehungen aller Art auswirken.
Systemische Beratung will diese Muster durchschaubar machen, sie unterbrechen und nach hilfreicheren Verhaltensmustern suchen.
In einem System steht jeder mit jedem in Verbindung.
Verändert sich jemand in diesem System, verändern sich auch die anderen.
Dieser Prozess ist nicht offensichtlich, die Auswirkungen sind jedoch spürbar.
In der systemischen Beratung wird lösungsorientiert gearbeitet.
Das Problem wird nur so lange beleuchtet, wie es zum Finden des Lösungsansatzes nötig ist.
Lösung bedeutet, dass Stagnation und Blockaden aufgehoben werden und ein Entwicklungsprozess in Gang kommt.
Lösung ist also kein fertiger Zustand, sondern ein Prozess.
Der Fokus wird auf die Dinge gelegt, die funktionieren. Dabei wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch, somit auch jedes Paar, jede Familie, jedes Team und jedes Unternehem Ressourcen, d.h. Qualitäten hat, die es gilt gemeinsam zu suchen, zu fördern und zu nutzen.
Die Grundeinstellung ist, dass die Lösungen bereits im Einzelnen, im Paar, in der Familie oder im Team vorhanden sind, sie müssen nur "entdeckt" werden.
Wenn jemand im System ein Problem oder ein Symptom zeigt, so ist die Lösung dennoch nicht nur bei dieser Person zu suchen.
Das Interesse gilt den zwischenmenschlichen Beziehungen im "System", nämlich das, WAS zwischen den Beteiligten geschieht und WIE sie miteinander umgehen.
Es wird also nicht nach der Ursache oder einem Schuldigen gesucht, sondern nach dem Sinn, der Bedeutung des Verhaltens der einzelnen Personen.